„Bildung ist die Schlüsselqualifikation bei der Integration“

„Bildung ist die Schlüsselqualifikation bei der Integration“ – Dies war der Konsens, auf den sich die  Teilnehmer der Podiumsdiskussion der SPD Glückstadt im Rahmen der Interkulturellen Woche einigte. Martin Habersaat, der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion und Vorsitzende des Bildungsausschusses im schleswig-holsteinischen Landtag, machte dies bereits in seinem Eingangsstatement klar. Dem stimmte auch die Steinburger Vorsitzende der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) Heike Reese zu. Reese ist Konrektorin der Grundschule Hennstedt. Der eigentlich für das Podium vorgesehene David Rex von der AWO International war leider erkrankt und musste absagen. 

Martin Habersaat, Heike Reese und Michael Seifert (v.l.n.r.)

Bei entspannter Atmosphäre mit Kaffee und Kuchen unter Moderation von des SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Michael Seifert wurde zum Thema „Integration durch Bildung?!“ diskutiert. Michael Seifert ist auch Lehrer am Detlefsengymnasium in Glückstadt. 

Martin Habersaat spann dabei den Bogen von der frühkindlichen Erziehung über die Schulbildung hin zur Erwachsenenbildung. „In Kitas wird der Grundstein gelegt. Dort funktioniert die Integration von ganz alleine.“ so Habersaat in seinem Statement. Bei den DaZ-Lehrkräften versprach der Landtagsabgeordnete noch einmal den Sachstand bei der Landesregierung abzufragen, da es keine aktuellen Zahlen hinsichtlich der Versorgung mit Lehrkräften gibt. „Der Fachkräftemangel zeigt sich an dieser Stelle sowohl bei den Erziehern als auch bei den Lehrkräften. Der Bedarf und die Gebäude sind da, was aber fehlt ist das Personal.“ stimmt die Vorsitzende der Bildungsgewerkschaft Heike Reese zu.  Die Lösung, da war sich das Podium einig, kann Zuwanderung sein. „Viele neu eingewanderte Menschen sind sehr gut qualifiziert, aber ihre Qualifikation wird nicht anerkannt.“ berichtete Heike Reese. „Dabei sind diese Menschen motiviert und wollen sich integrieren.“  In diesem Zusammenhang kritisierte Michael Seifert die fehlenden Konzepte im DaZ-Bereich. 

Bemerkenswert fanden die SPD-Politiker die Ausrichtung der Grundschule in Hennstedt. Dort gibt es eine Kooperation zwischen Kita, Schule und Dorfhaus. Diese drei Einrichtungen sind alle unter einem Dach untergebracht. „Der Übergang läuft ganz von alleine. Bei uns gibt es quasi keine Fälle von Schulangst beim Übergang von Kita zur Grundschule.“ berichtete die stellvertretende Schulleiterin Heike Reese. 

Michael Seifert und Martin Habersaat im Gespräch mit Stefan Wolter (m.) auf dem Glückstädter Marktplatz

„Ein pädagogisches Verhältnis ist notwendig für den Erfolg von Bildung und damit von Integration.“ so Heike Reese in ihrem Fazit. „Die Schule der Zukunft stelle ich mir als Lernort vor, der sich öffnet, bei dem es Aufenthaltsräume und viel Interaktion zwischen Schülern, Lehrern und auch Eltern gibt.“ stelle Martin Habersaat in seinem Abschlussstatement dar.