Gyula Trebitsch hat das KZ überlebt. Wieviel Furcht und Schrecken und Glück steckt in diesem Satz. Nachdem Trebitsch aus dem KZ Wöbbelin befreit wurde, versorgte ihn das britische Militär in Itzehoe. Der ungarische Jude Gyula Trebitsch gehörte schon kurz nach seiner Befreiung 1946 zu den Initiatoren des ersten Mahnmals für die Opfer des Nazi-Regimes in Nordeuropa, das von Fritz Höger, dem Architekten des Hamburger Chilehauses entworfen wurde. Anläßlich der Feierstunde zum 75-jährigen Bestehen des Mahnmals trafen sich am 8. September 2021 rund 150 Menschen in Itzehoe.
Gyula Trebitschs Kinder Katharina und Markus, die an der Gedenkfeier teilnahmen, mahnten die Bedeutung des Mahnmals an. Europa und auch unser Land müssen erleben, wie Stimmen vom rechten Rand der Gesellschaft zündeln, unsere Wertegemeinschaft in ihrem Bemühen um Toleranz zu untergraben versuchen und in den Parlamenten sitzen.
Bezogen auf die jüdische Gemeinschaft in Deutschland zitierte die Norddeutsche Rundschau in ihrer Ausgabe vom 9. September Michael Legband von der Arbeitsgemeinschaft Mahnen wie folgt: „Es ist eine Schande, dass in diesem Land, das sich einst die industrielle Vernichtung von Menschen auf die Fahnen geschrieben hatte, Juden nicht mehr angstfrei ihre Kipa tragen können.“
Was für das jüdische Leben in Deutschland gilt, gilt in den letzten Jahren in großem Maß für die nach Europa gekommenen Refugees. Es bleibt die Aufgabe von uns allen, humanitäre Grundwerte hochzuhalten und zu verteidigen. Die SPD wird dies immer tun.
Die Feierstunde wurde von Schülern der KKS und des SSG flankiert, die zum würdigen Gelingen der Veranstaltung beitrugen. Auch Steinburger Sozialdemokrat*innen waren sehr zahlreich zur Gedenkfeier erschienen.
Unser Itzehoer Ortsvorsitzende Hannes Helms und unser Kreisvorsitzende Lothar Schramm legten im Namen der Steinburger Sozialdemokratie ein Gesteck aus weißen Rosen am Mahnmal nieder.



Die anwesenden Genossinnen und Genossen legten jeweils eine weiße Rose als Zeichen ihres persönlichen Gedenkens nieder.